Wie wähle ich angemessene Hilfe?

Es gibt einteilige Systeme, bei denen die Grundplatte und der Beutel ein integrales Teil bilden, und zweiteilige Systeme, bei denen der Beutel und die Grundplatte voneinander getrennt werden können.

Außerdem unterscheiden wir auch zwischen geschlossenen und entleerbaren Beuteln. Alle modernen Hilfsmittel sind extrem leicht, undurchlässig und angenehm für die Haut.

Ein- oder zweiteiliges System?

Bei der Auswahl der Hilfsmittel sollte die Lebensweise berücksichtigt werden. Wenn Sie sich oft hinsetzen oder sich häufig bücken (Gartenarbeit), ist es bequemer, ein einteiliges Hilfsmittel zu wählen, da es flexibler und weicher als ein zweiteiliges mit einem Ring ist, und daher die freie Bewegung weniger behindert. Wenn Ihnen Befestigung und Verborgenheit wichtig sind, schlagen wir auch ein einteiliges System vor. Falls die Haut empfindlich ist, empfehlen wir ein zweiteiliges System, da es ausreichend ist die Grundplatte nach 3 Tagen zu wechseln. Der tägliche Austausch von einteiligen Hilfsmitteln ermöglicht jedoch eine häufigere Reinigung und Belüftung der Haut.

Geschlossener oder leerer Beutel?

Bei der Kolostomie ist der Ausstoß fester, geformt und wird in der Regel ein- bis zweimal täglich geleert. Daher wird für diese Fälle meistens ein geschlossener Beutel empfohlen, der morgens oder in der Nacht vom Träger ersetzt werden kann. Empfohlen wird auch mehrere leere Beutel zu Hause in bereitschaft zu haben, da diese bei Durchfall sehr effektiv sind. Bei der Ileostomie tritt der Ausstoß dünner, in größeren Mengen und wird kontinuierlich produziert.  In einem solchen Fall ist die ausschließliche Verwendung von Beuteln mit einer Abgabeöffnung gerechtfertigt. Der Großteil der Illeostomie-Beutel wird täglich 6 bis 10 Mal geleert, abhängig von der Menge der entsandenen Fäkalien.

Hautschutz

Bei der Auswahl des Zubehörs ist auf die Qualität der Klebefläche der Grundplatte und die Befestigungssicherheit zu achten.  Der Klebstoff eines einteiligen Systems, das täglich gewechselt werden muss, sollte nicht so stark sein wie bei den Grundplatten, die mehrere Tage getragen werden. Die Klebefläche sollte elastisch und flexibel sein, um die freie Bewegung nicht zu beeinträchtigen.

Diskretion

Das ideale Material, aus dem die Beutel hergestellt werden, verhindert die Ausbreitung von Gerüchen und Geräuschen und bietet sichere Diskretion.  Damit die Haut leichter unter dem Beutel atmen kann, lohnt es sich einen Beutel zu wählen der auf beiden Seiten einen absorbierenden Deckel aufweist. Für Stoma-Träger ist die Verhinderung der Geruchsverbreitung ein kritischer Faktor.  Alle neueren Beutel verfügen über einen Duftfilter. Auf dem Geruchsfilter befindet sich eine Öffnung, durch die Luft aus dem Beutel austreten kann, während der Filter unangenehme Gerüche neutralisiert.

Einteiliges System

Bei einem einteiligen System bilden Grundplatte und Beutel ein Ganzes. Die Klebefläche sorgt für ausreichenden Halt, Feuchtigkeitsaufnahme und schonendes Entfernen von der Haut. Die Taschen sind sicher und hygienisch am Träger befestigt. Das einteilige System kann täglich morgens oder abends gewechselt werden.

Zweiteiliges System

Bei einem zweiteiligen System sind Grundplatte und Beutel voneinander getrennt. Der Grundplatten-Kleber schützt die Haut und ermöglicht ein bis zu 3 Tage langes Tragen. Der Beutel wird durch einen Kunststoffring an der Grundplatte befestigt und ist dazu noch durch eine Klick-Sicherung verstärkt (Coloplast verhindert, dass die Tasche unbeabsichtigt von der Grundplatte getrennt wird). Dei Beutel werden einfach durch das Entriegeln des "Klick-Systems  gewechselt, entsprechend den individuellen Bedürfnissen.

Stomadichtung mit Filter

Stomadichtungen dienen zur Abdeckung des Stomas in Situationen wo zusätzliche Diskretion erwünscht ist wie z.b. beim Duschen, Baden am Meer, sportlichen Aktivitäten oder während Sie intim sind. Sie sind einteilig und zweiteilig und können von Trägern der Kolostomie oder der Ileostomie verwendet werden.

Hilfsmittel für Urostomie 

Ein-oder zweiteilige Urostomie-Systeme verfügen über einen Ablaufschlauch, der einfach und sicher gehandhabt werden kann und mit einem zuverlässigen Deckel verschweißt ist. Das in dem Beutel enthaltene Rückschlagventil verhindert das Urin in der ligenden Position zum Stoma ausweicht und so die Haftfläche nass macht oder die Haut irritiert wird. Die ideale hydrokolloidale Haftfläche der Urostoma-Hilfsmittel bietet Schutzt vor der irritierenden Wirkung von Urin, der im Laufe des Tages kontinuierlich gesammelt wird.

Nutzung der Stoma-Hilfsmittel

Nach dem Stoma spielen erhöhte Körperhygiene und regelmäßiges Waschen eine größere Rolle in Ihrem Leben. Zum austausch des Zuberhörs, beretein Sie alles vor was Sie gebrauchen können: ein neuen Stoma-Beutel, Hautreinigungsmittel, Handtuch, eine Schere, Schablone, Stoma-Klebstoff und möglicherweise einen Spiegel, um Ihren Bauch besser sehen zu können.

Installation vom Einteligien System

• Lassen Sie sich genügend Zeit, um den Beutel auszutauschen.
• vor dem Austaucsh, bereiten Sei alles vor was sie benötigen
• Nehmen Sie eine Schablone und messen Sie die Größe Ihres Stomas.
• Schneiden Sie das Loch auf der Klebefläche entsprechend der Größe Ihres Stomas ab, um einen perfekten Sitz zu gewährleisten. 
• Der Austausch des Beutels ist im Stehen einfacher.
•  Nehmen Sie den gebrauchte Beutel vorsichtig ab.
• Entsorgen Sie das Abfallmaterial im Abfallbehälter.
• Die Haut sollte sauber und trocken sein bevor Sie ein neues Hilfsmittel installieren.. 
• Waschen Sie Ihre Haut mit einem weichen Tuch.
• Im Falle eines eingewacshenen Haares, schneiden Sie es ab.
• Entfernen Sie den Schutzfilm von der Klebefläche und halten Sie das Polster am "Ohr" fest.
Legen Sie die Hilfsmittel von der Unterseite des Stomas aus auf die Haut.
• Drücken Sie die Finger gegen die Klebefläche an den Rändern des Stomas, um eine dichte Verbindung mit der Haut zu gewährleisten.

Installation der Grundplatte

Um ein Auslaufen oder Trennen der Grundplatte zu verhindern, sollte diese nach 3 bis 4 Tagen gewechselt werden. Es ist wichtig, dass die Unterlegplatte genau um das Stoma herum positioniert wird, dabei hilft Ihnen der Stoma-Klebstoff.  Der Zustand der Haut wird durch das Klima, die Ernährung und individuelle Therapien beeinflusst. In der Regel müssen dann die Hilfsmittel häufiger ersetzt werden. Ein häufiger oder seltener Austausch der Grundplatte kann die Haut gleichermaßen beschädigen.
• Messen Sie die mit der Schablone die exakte Größe des Stomas.
•  Schneiden Sie die Grundplatte auf die genaue Größe und Form des Stomas, so dass sie perfekt um das Stoma passt. Zum Schneiden wird das Schneiden mit einer gebogenenSpitze empfohlen.
• Die Haut um das Stoma sollte beim Anbringen der Grundplatte sauber und trocken sein.
• Legen Sie nach dem Entfernen des Schutzfilms die Grundplatte um das Stoma, drücken Sie dann mit den Fingern nach unten und richten Sie die Platte an der Haut aus.

Ersatz des Stomabeutels

• Stellen Sie sicher, dass sich der Ringverschluss in der geöffneten Position befindet.
• Legen Sie den Beutel auf die Grundplatte wobei Sie mit den Fingern den Ringleicht nach oben dücken.
• Das Schließen ist abgeschlossen, wenn Sie ein leichtes Klicken hören.

Entleerung der offenen Beutel und Urostomie-Beutel

Die Beutel k;nnen sitzend oder stehend in der Toilette entleert werden, oder sie direkt in eine dafür geeignete Schale. (Aus welcher man leicht den Stuhl oder Urin entleeren kann). Bereiten Sie die notwendigen Hilfsmittel für den Vorgang vor. Legen Sie den Boden des Beutels in die Toilettenschüssel oder -schüssel und öffnen Sie den Abfluss. Heben Sie den Boden des Beutels vor dem Öffnen etwas ab, da der Inhalt nach dem Öffnen nicht austritt. Wenn der Beutel offen ist, öffnen Sie die ihn nach unten und drücken Sie den Beutel leicht, um ihn leichter zu entleeren. Wenn der Beutel leer ist, reinigen Sie den Abfluss. Sie können es mit Wasser spülen odeer mit einem Papiertuch oder Toilettenpapier abwischen. Verschließen Sie vorsichtig den Abfluss. Durch die Kombination eines Urostomie-Beutels mit einem Urinbeutel, aus dem Urin freigesetzt werden kann, können Sie vermeiden, dass der Beutel nachts entladen wird.

Entfernung der Hilfsmittel

Halten Sie das obere Ende vorsichtig fest. Entfernen Sie von der Haut die Grundplatte oder die Haftfläche vom einteiligen Beutel und halten Sie mit der anderen Hand die Haut straff.

Handhabung mit einem gebrauchten Beutel

Leeren Sie den  Stuhl in die Toilettenschüssel und wickeln sie den leeren Beutel in Zeitungspapier oder einen Müllbeutel und werfen Sie ihn in den Abfall. Werfen Sie den Stomabeutel auf keinen Fall in die Toilettenschüssel, sonnst geht Gefahr von Verstopfung aus. 

Gerüche

Die mesiten Stomie-Träger machen sich große Sorgen um unangenehme Gerüche.  Das Material moderner Stomabeutel ist perfekt versiegelt, so dass der Geruch von Stuhl oder Urin im Beutel bleibt. Außerdem haben Sie auch einen eingebauten Geruchsfilter, der eine Öffnung hat durch die die neutralisierten Gase aus dem Darm aus dem Beutel austreten können. Wenn Sie den Beutel sauber und ordnungsgemäß bedienen, önnen Sie den Geruch ausschließlich während des Austauschs oder des Entleerens des Beutels spüren. Falls Sie Gerüche in anderen Situationen bemerken, überprüfen Sie die Durchlässigkeit des Beutels.  Nach einigen Stunden kann der Urin einen starken Ammoniakgeruch haben.

Bedingungen der Aufbewahrung

Therapeutisches Stomie-Hilfsmittel sollten an einem trockenen Ort in horizontaler Position aufbewahrt werden. Die optimale Lagertemperatur beträgt weniger als 20 ° C. Die Hitze verkürzt die Lebensdauer von selbstklebenden Hilfsmitteln. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40% und 60%. Die feuchte Umgebung beeinträchtigt die Hafteigenschaften. Falls das Hilfsmittel mit der selbstklebenden Oberfläche nicht in einer horizontalen Position gelagert wird , ist die Haftung auf der Haut nicht immer optimal. Neben der sorgfältigen Lagerung können die Einsatzzeit und die Leistung der Hilfsmittel optimiert werden.

Praktischer Rat

Wenn Sie Ihr Zuhause verlassen, bringen Sie für alle Fälle einen vorgeschnittenen Stomabeutel und Pflegeprodukte mit.